FeLV
- Leukose
Dieser
ansteckenden Krankheit widme ich eine eigene Seite, weil die Gefahren, die
von ihr ausgehen, leider meist selbst von Tierärzten schlicht
unterbewertet und vernachlässigt, bzw. ignoriert werden, wenn sie sich ihrer denn überhaupt
wirklich bewußt sind!
Ich möchte
gezielt auf die durchaus reale Gefahr dieser Infektionskrankheit
aufmerksam machen, eben weil es sich hierbei paradoxerweise ausgerechnet
um DIE Infektionskrankheit handelt, die bei Katzen am häufigsten
auftritt, und bei Katzen auch die häufigste Todesursache ist - eine
besonders heimtückische, ansteckende Krankheit, die leider nur allzuoft
vollkommen unterschätzt wird, und vor der wir unsere Katzen durchaus
schützen können!!!
Es handelt sich um einen Virus, mit dem sich die Katzen sehr leicht
anstecken können:
bereits ein einfaches Beschnüffeln von Tier zu Tier, gemeinsame Nutzung
von Freß- oder
Wassernäpfen, Kämmen, Bürsten oder Toiletten reicht vollkommen für die
Übertragung
aus!
Obwohl
der Virus außerhalb des Körpers nur relativ kurze Zeit lebensfähig
bleibt,
könnten sogar Sie selbst Ihre wohlbehütete, alleinlebende Wohnungskatze
unter unglücklichen,
zufälligen Umständen selbst infizieren, beispielsweise über Ihre Schuhe
oder Kleidung,
wenn kurz zuvor irgendwie ein Kontakt ihrerseits mit einer anderen Katze
stattgefunden hat, bzw. Kleidung oder Schuhe mit einer infizierten
Hinterlassenschaft in Berührung gekommen sind.
Neueste
Untersuchungen deuten darüberhinaus sogar darauf hin, daß Leukoseviren
auch von Flöhen übertragen werden, sowohl über den Flohspeichel, der
bei Biß und während des Saugvorganges abgegeben wird, als auch noch
zusätzlich über den Flohkot, der im Katzenfell verbleibt und beim
Putzvorgang von den Katzen aufgenommen wird! Der Leukosevirus bleibt
innerhalb der Flöhe aktiv, und soll im Flohkot sogar über 24 Stunden
überlebens- und somit natürlich auch ansteckungsfähig sein!!!
Flöhe/Flohkot/Flohnisse
können ebenfalls sowohl über andere Haustiere, auch Hunde eingeschleppt
werden, als auch über Kleidung/Schuhe o.ä. und auch den Menschen selbst!
Der Virus kann u. a. eine lebensgefährliche Immunschwäche bei Ihrer
Katze auslösen, aber
auch unspezifische Tumor- und Krebserkrankungen oder andere Krankheiten
verursachen,
die dann tödlich verlaufen.
Die Zahlen gehen zwar weit auseinander, aber man vermutet, daß ca. 65 -
85% aller Katzen
mit dem Leukosevirus in Kontakt kommen! Die durch Leukose bedingten Todesfälle
werden
auf etwa 11% geschätzt, es dürften in Wirklichkeit aber weitaus mehr
sein, wenn man be-
rücksichtigt, wie wenig Katzen nach ihrem Tod auf Leukoseviren
untersucht, bzw. obduziert
werden. Diese Zahl müßte vermutlich erheblich nach oben korrigiert
werden, wenn beispiels-
weise "nur" die an Krebs verstorbenen Katzen festgestellt und
dazu addiert würden, die diese
Krankheit eben überhaupt erst ausschließlich aufgrund der
Leukoseinfektion entwickelt haben.
Ein Bluttest kann den Virus nur definitiv nachweisen, solange er im Körper
aktiv ist, -zuverlässig ist dies immer kurz nach einer Ansteckung der
Fall.
Man geht davon aus, daß von 100 Tieren, die sich mit dem Virus infiziert
haben, etwa 40
erkranken und infolge dessen sterben. Etwa weitere 40 Tiere können die
Infektion von
selbst bekämpfen und überwinden, sie erreichen eine natürliche Immunität,
werden wieder
leukosefrei, und konnten den Virus erfolgreich abtöten.
Die verbleibenden ca. 20 Tiere aber werden zu "Zeitbomben": ihr
Immunsystem hat den Virus
bekämpft und zurückgedrängt, konnte ihn aber nur in Schach halten,
leider aber nicht abtöten.
Diese Tiere erkranken nicht selbst, werden aber entweder zu:
- sogenannten
Dauer-Ausscheidern, die den Virus kontinuierlich an ihre Umwelt abgeben.
Die virale Abgabe kann hier zeitweilig sehr gering, zeitweilig aber
auch sehr hoch sein.
Katzen dieser Gruppe können über einen Bluttest zuverlässig
ermittelt werden.
- "getarnten" Virusträgern, die den Virus inaktivieren konnten,
und daher über unter-
schiedlich lange Zeiträume keine Viren ausscheiden, da der
Virus sich in ihrem
Rückenmark verkapselt hat, und dort "schläft".
Diese Viren können aber durch ungünstige Umstände
(Schreck, Schock, Trauma,
Aufregung) jederzeit wieder aktiv werden! Die Tiere scheiden
dann wieder Viren aus,
werden also auch wieder zum Ansteckungsrisiko für andere
Katzen.
Darüber hinaus ist es natürlich auch nicht sicher, ob es
ihnen selbst wieder gelingt, den
Virus abermals zurückzudrängen, oder letztendlich doch noch
selbst erkranken und sterben.
Bei dieser Gruppe von Tieren ist auch der Bluttest leider
nicht zuverlässig.
Während der Virus verkapselt ist, wird jeder Test ebenso
negativ ausfallen, wie bei einem
tatsächlich virusfreien Tier, da ja nur aktive Viren
angezeigt werden.
Wenn möglich, sollte daher immer bereits bei den Katzenbabies ein
Bluttest durchgeführt
werden, denn auch negativ getestete, und geimpfte Eltern könnten durchaus
unerkannte
Virenträger sein, und die Babies somit bereits angesteckt sein!
Wichtig ist auch darauf zu achten, daß nicht nur ein sogenannter
Schnelltest beim Tierarzt
durchgeführt wird, denn diese sind nicht wirklich zuverlässig, und
zeigen auch schon eher mal ein falsches Ergebnis an!
Daher sollte das Blut immer eingeschickt, und der Test in einem Labor
durchgeführt werden,
gleichzeitig sollte das Blut dann auch auf FIV getestet werden.
FeLV-negativ getestete Tiere sollten dann möglichst unverzüglich geimpft
werden, um einen
größtmöglichen Schutz vor einem Virenkontakt aufbauen zu können.
Jungtiere sind diejenigen,
die durch einen Virenkontakt am hochgradigsten gefährdet sind!
Nach erfolgter Grundimmunisierung durch die in drei- bis vierwöchigem
Abstand erfolgte Erst- und Zweitimpfung sollte der Impfschutz mindestens
über 3 Jahre jährlich aufgefrischt werden, um einen dauerhaften
Schutz zu gewährleisten!
Haben die Tiere ein Alter von ca. 6 - 8 Jahren erreicht, kann dann auf
weitere Leukoseimpfungen
verzichtet werden, da man davon ausgeht, daß sie eine ausreichende
Immunität aufbauen konnten, und weitere Impfungen eher schaden als nutzen
würden.
Interessanterweise kann sogar vermutet werden, daß leukosegeimpfte Tiere
auch einen
gewissen Schutz vor einer weiteren tödlichen Katzenkrankheit haben, nämlich
FIP, auch
wenn hier noch kein Nachweis erfolgt ist.
Es wurde nämlich festgestellt, daß nahezu alle Katzen, die an FIP
starben, gleichzeitig
auch eine Leukoseinfektion hatten, während das Verhältnis umgekehrt
nicht so ausfällt.
Dies weist darauf hin, daß es einen Zusammenhang zwischen diesen beiden
so gefährlichen
Katzenkrankheiten gibt, und bietet der Spekulation Anlaß, eine
Leukoseinfektion könnte
für die Mutationen die FIP auslösen zumindest mitverantwortlich, wenn
nicht sogar haupt-
ursächlich sein, was eigentlich auch einer gewissen Logik entspricht, da
Leukose ja eine Immunschwäche begründet.
Vorgenannte Gründe sind für uns Anlaß genug, daß aus jedem unserer Würfe
ein Kitten
als Stellvertreter für alle Geschwister auf FIV und Leukose getestet, und
natürlich alle
Babies gegen Leukose geimpft werden!
Man kann durch diese Maßnahmen zwar bedauerlicherweise nicht jegliches
Risiko gänzlich ausschließen, nimmt aber die Möglichkeit wahr, es auf
ein Minimum zu reduzieren.
Die Injektionsstelle sollte bei Impfungen nicht im Nackenbereich der Katze
gesetzt werden, sondern am hinteren rechten und/oder linken Oberschenkel,
wobei die jeweilige Impfung über die Jahre immer in den gleichen erfolgen
sollte (z.B. Leukose rechts, Schnupfen/Seuche links).
Nach erfolgter Impfung sollte die Injektionsstelle kräftig gerieben und
massiert werden,
um die gespritzte Lösung zu verteilen, und die Bildung eines
"Knotens" zu vermeiden.
FeLV-positiv getestete Katzen ohne Symptome sollten keinesfalls aufgrund
des positiven Testergebnisses einfach eingeschläfert
werden!
Wie eingangs geschildert, haben etwa 40% der Tiere eine gute Chance wieder
vollkommen
gesund zu werden, es könnte sich auch um einen "Ausscheider/Träger"
handeln und die betroffene Katze erkrankt überhaupt nicht selbst, aber auch eine
leukosekranke Katze kann unter guten
Bedingungen noch eine schöne Zeit voller Lebensqualität mit Ihnen verbringen
- allerdings sollten leukosepositive/leukosekranke Katzen
selbstverständlich auf keinen Fall Freigang/Kontakt zu leukosenegativen
Tieren haben, um diese vor einer Ansteckung zu schützen!
Darüber hinaus kann mit einem der heutigen modernen gentechnisch
hergestellten Impfstoffen auch ein infiziertes Tier geimpft werden, - es
ist zwar bisher nicht nachgewiesen, wird aber vermutet, daß diese Impfung
das Immunsystem der Katzen dabei unterstützen kann, den Virus zu
eliminieren, und somit eine weit größere Anzahl der infizierten Katzen
wieder vollkommen gesund werden könnte, ohne gleichzeitig Virenträger
und/oder Virenausscheider zu werden!
Empfehlenswert
ist die Verwendung eines gentechnisch hergestellten Impfstoffes, der aus abgetöteten
FeLV-Erregern besteht, deren krebserregende Bestandteile entfernt
wurden (z.B. Leucogen von Virbac). Ein derartiger Impfstoff bietet die
Vorteile der bestmöglichen Verträglichkeit bei geringstmöglichem
Risiko, und im Gegensatz zu "Lebendimpfstoffen" besteht auch
keine Ansteckungsgefahr nach der Impfung für andere Katzen - die
Schutzwirkung beträgt bis zu 89 %, was ein gutes Ergebnis ist. Leider
kann bis heute keine Impfung einen 100 %-igen Schutz gewährleisten.
Abschließend möchte ich darauf hinweisen, daß ich weder
Wissenschaftlerin noch Tierärztin bin,
und bitte daher darum, mir etwaige Fehler nachzusehen.
Der vorstehende Text spiegelt meinen eigenen derzeitigen Wissenstand
wieder, und erhebt
daher keinen Anspruch auf Vollständigkeit, Vollkommenheit, oder
wissenschaftliche Richtigkeit!
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